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Silikone in Shampoos

So, nachdem ich letztens beim Drehen ein Model am Set hatte, deren Haare mir merkwürdig glänzend vorkamen, ein Post zum Thema 'Inhaltsstoffe in Shampoos'.

Mein Model hatte relativ dünne, glatte Haare, die wie eingeölt aussahen. Eigentlich ganz hübsch, der Glanz, die Haare schön und sauber, aber bei näherem Hinsehen fiel mir tatsächlich ein Ölfilm auf, der sich richtig um die Haare gelegt hatte. Der Glanz wirkte künstlich, nicht wirklich fettig, eher lackiert. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie wohl ein Shampoo mit sehr vielen Silikonen drin verwendet hätte und sie nannte eine der neuen 'Friseurmarken, die es auch im Einzelhandel gibt'. Der Markt ist ja grade dabei, neu erschlossen zu werden und diese Billigausgaben von irgendwelchen Pseudo Starcoiffeuren sind pure Chemiebomben. Für den tollen Glanzeffekt bei Erstanwendung sorgen Dimeticone, Zyclometicone und andere Mineralöle, die sich um die Haare legen und eine perfekte Oberfläche vortäuschen. Durch häufiges Waschen, heisses Föhnen, Färben, Glätten, gehen der äusseren Hülle der Haare, der dachziegelartig angelegten Schuppenschicht immer Teile verloren und das Licht wird nicht mehr richtig reflektiert. Dadurch wirkt das Haar stumpf. Man könnte natürliche Öle und eine Spülung verwenden, um das Haar richtig zu schützen, aber mit dem Ölpapp geht es schneller. Gute Friseurmarken verwenden dafür zwar auch Silikone, die aber werden aus Kieselerde gewonnen und sind wasserlöslich. Der Mineralölschmierfilm geht beim einfachen Haarewaschen aber nicht runter! Heißt, beim ersten Mal sehen die Haare gut aus. Glänzen und sind geschmeidig. Mit jedem Mal waschen legen sich aber immer mehr Silikone um das Haar und machen es schwer, pappig und wiederum stumpf. Und was macht die brave Konsumentin? Holt sich das nächste Shampoo oder gar, Himmel hilf, die Glanzkur, die zu 99% aus Schmieröl besteht. Und irgendwann wird dann die Marke gewechselt. Aber nicht, bevor auch noch die Kopfhaut total verklebt ist und nicht mehr atmen kann. Das ergibt Schuppen, Haarausfall....

Mein Model war erstaunt, aber lernwillig, die Haare liessen sich kaum frisieren, waren statisch aufgeladen (wahrscheinlich war's ein Volumenshampoo, das mit Polymeren eine Abstossung der einzelnen Haare untereinander verursacht, damit die sich aufbauschen) und die Locken haben sich schnell ausgehängt, was aber in diesem Fall einen schönen weichen Style ergab. Mein Glück war, dass sie das Zeug tatsächlich nur dieses eine Mal benutzt hatte. Sonst hätte ich mir den Wolf drehen können an den Löckchen.

Mein Favorit ist ja die Pflege-und Stylingserie von Intelligent Nutrients, Biozertifiziert und vom Meister, Horst Rechelbacher, dazu kreiert, trotzdem auf hohem Friseurniveau zu funktionieren. Die Serie gibt's nun nicht überall, aber in großen Biomärkten und ausgewählten Parfümerien steht sie schon. Ansonsten: Bioshampoos sind genau wie Naturkosmetik etwas gewöhnungsbedürftig manchmal. Die Haare sehen anders aus und reagieren auch auf Styling anders. Aber es gibt soviele leckere Sachen, die auch die Haare pflegen! Cocosöl zum Beispiel. Nach dem Waschen in die Spitzen, gibt es einen tollen Hitzeschutz und  Glanz. Und braten kann man damit auch ;)

Und jetzt ab an den Badschrank, Flaschen umdrehen und nach der Endung 'cone' in den Inhaltsstoffen suchen. Gilt natürlich auch für Conditioner...

Kommentare

  1. Finde auch, das Kokosöl die beste Haarmaske ist :-) Aber ich sündige mit Pureology (holy grail) und Aveda. Obwohl Lavera sehr gute Produkte hat. Und John Masters Organics ist auch ganz nett. Und Rahua.....:-)))

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  2. Kokosöl nehme ich inzwischen für fast alles. Und in Bioshampoos, die etwas zu gut waschen (ich mag dieses Quietschen gar nicht), mische ich einen guten Schuß Olivenöl. Siehe hier:http://glamsquadmuc.blogspot.de/2014/03/sonntagstipp-haare-waschen-mit-dem.html

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  3. Hab übrigens grade die Argan-Mandelspülung von alverde im Test. Reicht aber fürchte ich nicht. Immer noch Harmonic Conditioner von IN an Nr.1

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