Viele KundInnen haben inzwischen ob all der Synthetik in den modernen Designerdüften im wahrsten Sinn die Nase voll. Sie kommen in die gehobene Parfümerie und hoffen, dass hier alles natürlich ist. Hat man sich also durch einige Parfums durchgerochen und die vom Kunden meist rhetorisch gemeinte Frage 'das sind doch alles Naturdüfte die sie hier haben' kommt, lasse ich sie gerne an den Biodüften von April Aromatics riechen. April Aromatics arbeitet mit Inhaltsstoffen aus Bioanbau oder Wildwuchs, wobei darauf geachtet wird, dass nur soviel entnommen wird, wie nachwachsen kann. Die Krux bei dieser Methode ist, dass natürliche Rohstoffe sehr begrenzt sind und die Auswahl auf 200-300 Duftstoffe beschränkt ist. Bio-Zertifiziert sind davon nur ganz wenige. Einfache Naturparfums im Bioladen bestehen deswegen meist aus nur aus einer Handvoll Komponenten. Damit kann man natürlich nicht die Vielfalt eines Parfums erreichen, bei dem der Parfümeur aus bis zu 20.000 Riechstoffe zurückgreifen kann und das auch mithilfe von Synthetik entsteht. Viele der Klassiker wie Chanel No.5 basieren auf Duftstoffen, die in der Natur nicht vorkommen, wie zum Beispiel die Aldehyde. Die Legende sagt, dass Mademoiselle Chanel einen völlig neuen Duft wollte. Wollte sie doch nicht 'Wie eine Blume' riechen. Damals waren Blumen für Damen vorgesehen. Dame war sie aber nicht. Sie war Chanel und verlangte etwas Besonderes. Ihr verdanken wir die erste Note, deren Geruch der menschlichen Nase nicht vertraut war.
Amber und Moschus, beides tierischen Ursprungs und beides aus Artenschutzgründen in der natürlichen Form teils verboten, sind IMMER synthetisch. So etwas wie 'weissen Moschus', der für den sauberen, pudrigen Duft sorgt gibt es in der Natur nicht. Und selbst ein Maiglöckchen kann man nicht extrahieren. Also, können schon, aber es stinkt und läßt sich leider nicht als Maiglöckchenduft einsetzen. Man kann mit der Kombination aus anderen Rohstoffen die Duftempfindung 'Moschus' oder 'Maiglöckchen' nachbauen, aber das wird nur von wenigen Firmen gemacht.
Also riecht KundIn am Bioduft. Und stellt fest: Anders. Sehr anders. Die Komplexität und Tiefe eines gemischten Duftes, der bis zu 120 Inhaltsstoffe enthalten kann, erreicht ein Naturparfum nicht. Und es fehlen Spielarten wie Salz, tiefe gebendes Ambroxan, selbst Sandelholz ist als Naturrohstoff inzwischen knapp und teuer. Also hat man viel Blumen und Zeder oder Patschouli in diesen Düften. Ys-Uzac, eine Schweizer Parfummarke mit 4 wunderbaren Düften, gibt bis zu 90% natürliche Inhaltstoffen an. Man merkt es auch, die Düfte sind sehr angenehm zurückhaltend, entfalten sich zart auf der Haut und nicht laut und vordergründig. Aber auch hier wird mir Moschus und Amber gearbeitet.
Es muss auch nicht heißen, das synthetische Inhaltsstoffe per se schlecht sind. Auch nicht billiger, manch Molekül kostet soviel wie guter Rosenextrakt. Was in der Massenmarktparfümerie allerdings zum Einsatz kommt, ist Synthetik als billiger Ersatz für gute Rohstoffe und der oft sehr niedrige Parfümölanteil wird durch Geschmacksverstärker wie Phtalate schlicht vertuscht. Dazu kommen dann noch künstliche Fixateure, auch die Moschusverbindungen fallen in diese Kategorie, und fertig ist ein Cocktail, den man besser nicht auf die Haut, sondern nur auf die Kleidung geben sollte. Was auch nicht weiter tragisch ist, denn individuell entwickeln, wie gute Düfte das tun, werden diese Chemiebrühen sich nicht. Was passiert, ist das sogenannte 'Kippen'. Der Duft ist weg und zurück bleibt ein klebriger, süßlich ranziger Rückstand. Bei Designerdüften deswegen immer das Eau de Parfum kaufen, damit wenigstens ein guter Anteil echter Parfumöle enthalten ist.
Und was immer gern vergessen wird: Nicht nur darauf achten, was in den Parfums enthalten ist. Wir sind umgeben von Duftchemie, angefangen bei Duschgel, Reinigern, Spülmittel usw. Dazu die massive Vermarktung von Lufterfrischern, die Allergien und Chemiehypersensibiltät Tür und Tor öffnen. Geputzt und gespült wird bei mir ausschließlich Bio, auf Raumdüfte verzichte ich komplett und die polizyklischen Moschusverbindungen in Waschmitteln mit dem typischen 'Sauberduft' sind aus meinem Bad verbannt. Auch auf ätherische Öle kann man reagieren, in Parfums wurden inzwischen etliche teilweise von der EU verboten. Allerdings oft aufgrund falsch ausgelegter Studien. Ein Grund, warum viele Dufthersteller ganz klassische Parfums umformulieren und mit mehr Chemie arbeiten mussten. DasThema ist ein weites, komplexes. Trotzdem möchte ich nicht auf die vielen wunderbaren Düfte verzichten müssen.
Amber und Moschus, beides tierischen Ursprungs und beides aus Artenschutzgründen in der natürlichen Form teils verboten, sind IMMER synthetisch. So etwas wie 'weissen Moschus', der für den sauberen, pudrigen Duft sorgt gibt es in der Natur nicht. Und selbst ein Maiglöckchen kann man nicht extrahieren. Also, können schon, aber es stinkt und läßt sich leider nicht als Maiglöckchenduft einsetzen. Man kann mit der Kombination aus anderen Rohstoffen die Duftempfindung 'Moschus' oder 'Maiglöckchen' nachbauen, aber das wird nur von wenigen Firmen gemacht.
Also riecht KundIn am Bioduft. Und stellt fest: Anders. Sehr anders. Die Komplexität und Tiefe eines gemischten Duftes, der bis zu 120 Inhaltsstoffe enthalten kann, erreicht ein Naturparfum nicht. Und es fehlen Spielarten wie Salz, tiefe gebendes Ambroxan, selbst Sandelholz ist als Naturrohstoff inzwischen knapp und teuer. Also hat man viel Blumen und Zeder oder Patschouli in diesen Düften. Ys-Uzac, eine Schweizer Parfummarke mit 4 wunderbaren Düften, gibt bis zu 90% natürliche Inhaltstoffen an. Man merkt es auch, die Düfte sind sehr angenehm zurückhaltend, entfalten sich zart auf der Haut und nicht laut und vordergründig. Aber auch hier wird mir Moschus und Amber gearbeitet.
Es muss auch nicht heißen, das synthetische Inhaltsstoffe per se schlecht sind. Auch nicht billiger, manch Molekül kostet soviel wie guter Rosenextrakt. Was in der Massenmarktparfümerie allerdings zum Einsatz kommt, ist Synthetik als billiger Ersatz für gute Rohstoffe und der oft sehr niedrige Parfümölanteil wird durch Geschmacksverstärker wie Phtalate schlicht vertuscht. Dazu kommen dann noch künstliche Fixateure, auch die Moschusverbindungen fallen in diese Kategorie, und fertig ist ein Cocktail, den man besser nicht auf die Haut, sondern nur auf die Kleidung geben sollte. Was auch nicht weiter tragisch ist, denn individuell entwickeln, wie gute Düfte das tun, werden diese Chemiebrühen sich nicht. Was passiert, ist das sogenannte 'Kippen'. Der Duft ist weg und zurück bleibt ein klebriger, süßlich ranziger Rückstand. Bei Designerdüften deswegen immer das Eau de Parfum kaufen, damit wenigstens ein guter Anteil echter Parfumöle enthalten ist.
Und was immer gern vergessen wird: Nicht nur darauf achten, was in den Parfums enthalten ist. Wir sind umgeben von Duftchemie, angefangen bei Duschgel, Reinigern, Spülmittel usw. Dazu die massive Vermarktung von Lufterfrischern, die Allergien und Chemiehypersensibiltät Tür und Tor öffnen. Geputzt und gespült wird bei mir ausschließlich Bio, auf Raumdüfte verzichte ich komplett und die polizyklischen Moschusverbindungen in Waschmitteln mit dem typischen 'Sauberduft' sind aus meinem Bad verbannt. Auch auf ätherische Öle kann man reagieren, in Parfums wurden inzwischen etliche teilweise von der EU verboten. Allerdings oft aufgrund falsch ausgelegter Studien. Ein Grund, warum viele Dufthersteller ganz klassische Parfums umformulieren und mit mehr Chemie arbeiten mussten. DasThema ist ein weites, komplexes. Trotzdem möchte ich nicht auf die vielen wunderbaren Düfte verzichten müssen.
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