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Die Reinigung mit Seife- auf die Spitze getrieben

1927 heilt der studierte Dermatologe Erno Lazlo die ungarische Prinzessin Stephanie von ihrer Akne. Der Grundstein für seinen legendären Ruf als Hautarzt der Promis. 1937 ist er in Hollywood und bald DER Hype unter den Damen der Filmgesellschaft. Greta Garbo wird Fan und Freundin und seine Reinigungsmethode rettet wohl so manch einer Schauspielerin den Teint.

Er verwendet nicht nur Seife, sondern ölt die Haut vorher ein. Durch die Massage mit dem Öl lösen sich Schmutzpartikel und Make-up und mit Seife und Wasser wird alles gründlichst entfernt. Seife und Wasser- viel Wasser! Erno Laszlo erfindet das 'Splashen'. Dabei füllt man das Waschbecken mit gut warmem Wasser, gibt das Öl auf die Haut und massiert es ein. Dann taucht man das Seifenstück in das warme Wasser, reibt damit etwas über das Gesicht, erzeugt dann Schaum in den Händen und wäscht sich damit. Dann kommt der wichtigste Teil des Rituals. Das Ritual Mit beiden Händen spritzt man sich das Wasser, in dem sich jetzt Seifenlauge und Öl verbunden haben, ins Gesicht, 20 Mal. Das wirkt wie ein leichtes Peeling. Danach ersetzt man das Wasser durch frisches und splasht noch 10 Mal damit.

Hinterher das Gesicht nur leicht abtupfen und mit einem Toner die sehr geöffneten Poren wieder schließen. Diese Methode reinigt gründlich, aber durch das Öl trocknet die Haut nicht aus. Talg wird quasi herausgerissen aus Mitessern und Pickeln und Poren wirken sofort kleiner, die Haut verfeinert und leuchtet frisch mit dem Lazlo-Glow. Audrey Hepburn wird zitiert, sie verdanke die eine Hälfte ihrer Schönheit ihrer Mutter, die andere Erno Lazlo. Denn das Ritual bildet nur die Grundlage für eine, vom Seifenstück angefangen, perfekt aufeinander abgestimmte Pflegeserie, deren Ziel immer eine Hautverbesserung im dermatologischen Sinne ist. Zusätzlich regt das Splashen, das heiße Wasser, die Sauerstoffversorgung der Haut an und soll sogar Konturen festigen können. Anti-Aging durch Waschen! Hautverjüngung durch verstärkte Durchblutung.

Allerdings ist es eine konventionelle Linie, das Phelityl Pre Cleansing-Öl auf Mineralöl basiert. Vor Jahren schon hatte ich es zum Testen und fand die Methode toll. Allerdings habe ich das Öl schnell durch Olivenöl ersetzt. Und irgendwann einfach nur noch Seife und viel Wasser genommen. Als ich kürzlich eine kleine Schulung auf die Marke bekommen habe, war ich sofort wieder angefixt. Denn mein Bindegewebe ist generell schwach. Festigung und Straffung habe ich immer gern! Momentan teste ich Sesamöl, das im Ayurveda zum Reinigen verwendet wird, zusammen mit Alepposeife. Eine Kombi eher für die unreine Mischhaut. Es trocknet ein kleines bisschen aus, ein Effekt, den das Mineralöl der Originalmethode wahrscheinlich besser verhindert. Aber die Haut soll sich nach einiger Zeit wieder selbst regulieren können, wenn man konsequent bleibt.

Der Effekt ist ähnlich wie bei den Peeling Pads von Dr.Dennis Gross. Ein verfeinertes Hautbild, kleinere Poren und kaum mehr sichtbare Mitesser. Allerdings funktioniert auch die Ausreinigung ähnlich wie bei den Pads. Erstmal zieht es den Dreck raus und ich habe ein paar Pickelchen. Man merkt aber wieder sofort, wie wichtig die tägliche Reinigung, und das morgens und abends, für alle Hautfunktionen ist! Ein klares Hautbild bekommt man eben nicht mit ein bisschen Leitungswasser. Und eine teure Creme kann auf einer Haut, die noch den Rest der nächtlichen Entgiftung in den Poren hat, schlicht nicht ihre volle Wirkung tun. Auch das ist eine ganz klare Aussage Erno Lazlo's. Reinigen ist die Basis der Hautpflege.

Aber Achtung, beim Splashen setzt man gern sich selbst und das halbe Bad unter Wasser. Ich empfehle, das Waschbecken maximal halb voll zu machen, die Haare gut zurückzubinden und mit nacktem Oberkörper zu arbeiten. Welche Seife man nimmt, kommt auf den Hauttyp an. Auch das Öl kann man abstimmen. Kokosöl für entzündliche, neurodermitische Haut, Avocado oder Macadamia für die sehr trockene. Alverde hat seit kurzem Bio-Kokosöl im Sortiment. Manche geben auch Sheabutter oder Jojobaöl, das ja auch eher ein Wachs ist, als Basis unter die Seife. Was auch immer ihr gern mögt, testet einfach mal die Splasherei. Vielleicht auch nur als Peeling zwischendurch. Und für ganz empfindliche Haut nimmt man etwas kühleres Wasser und ich liebe es auch, Natron statt Seife zu nehmen, das ist supermild und macht einen sehr schönen rosigen Teint. Follow on Bloglovin

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