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Maniküre: Feilen und Polieren und ein bisschen Aberglaube

Nachdem ihr eure Nagelhaut nach allen Regeln der Kunst bearbeitet habt, dürft ihr jetzt an die Feilen, fertig, los. Vorausgesetzt, die Nägel sind trocken. Im Gegensatz zur Nagelhautpflege dürfen die Nägel niemals noch feucht sein, wenn ihr mit der Maniküre beginnt. Die Nagelplatte wäre aufgequollen und würde beim Feilen Risse bekommen, an denen die Nägel dann abbrechen. Als Werkzeug bitte keine Metallfeilen verwenden, diese können die Nagelkanten so aufrauhen, dass Feuchtigkeit, Reinigungsmittel etc. eindringen und der Nagel splittert oder reißt. Besser sind Sandblatt-oder Keramikfeilen, die besten sind allerdings aus Glas. Sowohl Keramik-als auch Glasfeilen versiegeln die Nagelkanten und mit der Glasfeile ist man auch noch richtig schnell. Mit diesen beiden Varianten könnt ihr auch hin-und herfeilen, mit Sandblatt bitte nur in einer Richtung. Die besten Glasfeilen, die ich kenne, hat KOH, da gibt es eine richtig Dicke, die auch Fußnägel ratz-fatz erledigt.

Zur Form. Ich finde es am Schönsten, wenn der Nagel so geformt ist wie das Nagelbett. Das wirkt sehr harmonisch. Bei kurzen Nägeln feile ich auch etwas eckiger, je länger, desto runder. Spitz ist im Moment ein wenig out, zu rotem Lack finde ich diese klassische Variante aber auch sehr schön.Lange Nägel in eckig ist seeeeehr American Nails und sieht nach nach Sonnenstudio-Extensions-künstlich aus. Aber eine reine Geschmacksfrage. Und bitte nicht zu tief in die Ecken feilen, der Nagel wird dadurch geschwächt und reißt dann an dieser Stelle ein, weil zuviel Druck auf die geschwächte Statik einwirkt. Ein sogenannter Buffer, mit dem man vorne und von unten über die Nagelkanten fährt, entfernt kleine Fitzelchen und glättet zusätzlich. Dann kann man sich auch noch an alte Regeln zu den günstigen oder ungünstigen Wochentagen halten. Freitags die Nägel zu schneiden soll für steten Geldfluß sorgen und sonntags gibt Zahnschmerzen. Samstags ist angeblich der beste Tag, um die Nägel fest und schön wachsen zu lassen. In Brasilien schneiden die Mädels am Freitag, um den Traummann zu finden. Hab ich probiert, scheint nur für dort zu gelten...

Wenn ihr gepflegte Nägel ohne Lackieren haben wollt, poliert einfach. Auch hier hat KOH ein Feilenset, das mit zum Besten gehört, was ich kenne. Poliersets bestehen aus drei Teilen. Einer Reinigungsfeile zum Ausgleichen der Nagelplatte. Sie entfernt Rillen, Verfärbungen und Unebenheiten. Mit dieser Feile immer nur in eine Richtung arbeiten, und das auch nur ganz sanft und nur soviel wie nötig. Dann gibt es eine Feile, mit der man den Nagel wieder glättet und den Staub vom Feilen einarbeitet. Das ist ja schließlich wertvolles Keratin, das widerum den Nagel stärkt. Diese Phase hinterläßt den Nagel noch matt. Das Finish erledigt Feile 3. Mit der drückt man kräftig und poliert und wienert, das versiegelt die Nagelplatte und schützt gegen Reinigungs-und Spülmittel und ergibt einen Hochglanz, der jeden Klarlack ersetzt. So kann man auf die ganzen Lösungsmittel in Lacken und Entfernern verzichten. Eine Schnellvariante sind Polierpuder, die auf den Nagel gestreut und mit einem Wildlederkissen eingearbeitet werden. Ist schonender als mit den Feilen, damit bekommt man aber keine Rillen aus dem Nagel. Das Pulver ist von Kyx und enthält Silica. Auch das stärkt den Nagel. Mit einem Nagelweißstift zusammen verwendet wirkt es dann wie French Maniküre. Ganz bio.





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